Warum du (nicht) in Pokémon-Karten investieren solltest

Ganz ehrlich: Vermutlich solltest du nicht in Pokémon-Karten investieren. Wenn du am Ende des Monats auf jeden Rappen auf dem Konto angewiesen bist, wenn du eine offene Kreditkarten-Rechnung hast, oder dir seit Monaten keine Ferien mehr gegönnt hast, solltest du dein Geld vermutlich besser in diese Sachen investieren als in bunte Karten aus Karton.

Investieren ist immer mit Wissen, Disziplin und Geduld verbunden: Wie bei Aktien oder Kunst gibt es auch hier keine garantierten Gewinne – und wenn jemand mit schnellem Geld lockt, ist besondere Vorsicht geboten. Wie heisst das Sprichwort: «If something sounds too good to be true…»?

Wenn dir allerdings digitale Wertpapiere zu abstrakt sind und du mit Gemälden oder Skulpturen nichts anfangen kannst, solltest du durchaus einen Blick in Sammelkarten werfen. Warum?

Hier sind vier Gründe, warum du in Pokémon investieren solltest:

1) Pokémon-Karten wecken in dir glückliche Erinnerungen an deine Jugendjahre. Du schätzt die Vertrautheit der Figuren und würdigst die Schönheit der gedruckten Artworks.

2) Du willst in etwas greifbares investieren, das du täglich anschauen und in die Hand nehmen kannst, ohne dass es dabei an Wert verliert.

3) Du hast nichts dagegen, dass ein Wertzuwachs deiner Investitionen einiges an Zeit in Anspruch nehmen kann. Sofortige Gewinne sind auch bei Pokémon-Karten selten, aber der generelle Trend zeigt über die Jahre nach oben.

4) Du willst in der Lage sein, deine Investitionen relativ schnell wieder zu Geld machen zu können, sollte dies aus irgendwelchen Gründen einmal notwendig werden.

Vier Gründe gelesen, vier Mal genickt? Dann folgen hier – etwas detaillierter – die Erklärungen zu diesen vier Faktoren:

Erklärung 1: Warum es gut ist, emotional zu investieren

Wenn du keine Freude an Pokémon-Karten hast, lohnt sich eine Investition kaum.
Du wirst viel Zeit damit verbringen, alles über das Phänomen Pokémon nachzulesen, Markt- und Verkaufsstrategien nachzuschlagen, die News-Blogs zum Thema durchstöbern, Videos und Einschätzungen zu schauen und nicht zuletzt Online-Angebote auf Auktionshäusern vergleichen.
Kurz: Du wirst eine Menge Zeit im Pokémon-Universum verbringen.

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In Pokémon investieren, heisst Pokémon zu leben. News, Blogs, technische Analysen: Alles dreht sich um die Taschenmonster. Wer Turtok, Glurak und Bisaflor innig liebt, wird auch eher die notwendige Ausdauer für ein Investment mitbringen.
Bild: Screenshot YouTube

Wenn das deine Definition von Freude ist, wird dich das Investieren in Pokémon-Produkte mehr als erfüllen.
Wenn du aber mit Glurak, Gem Mint und Garados wenig anfangen kannst, könnte eine Investition in dieses Hobby für dich zur Nervenprobe werden. In diesem Falle, such’ dir jemanden, der für Pokémon lebt, um deine Pokémon-Sammlung für dich zu verwalten und auszubauen, während dein Geld (hoffentlich) Früchte trägt.

Erklärung 2: Warum du einen greifbaren Wert bevorzugst

Investieren kannst du dein Geld in vieles: Zu einem (minimalen) Zins auf dem Bankkonto ablegen, in Aktien und andere Wertpapiere oder gar in Kryptowährungen. In den meisten Fällen ist der Wert, den du hältst, aber Abstrakt. Aktien kommen schon lange nicht mehr als hübsche Dokumente mit Siegel daher und Cryptos sind per Definition nur digital vorhanden.

Ganz anders bei Pokémon-Karten: Wenn du 250.- Franken in eine seltene Pikachu-Edition mit PSA-Siegel investiert hast, kannst du deine Investition täglich in die Finger nehmen und das Artwork der Karte durch ihre sichere Verschalung bewundern, während du die Gewissheit geniesst, dieses limitierte Produkt in deinem Besitz zu haben.

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Ein Bisschen wie Kunst: Wer in Pokémon-Karten investiert, hält etwas greifbares in den Händen.
Bild: Screenshot YouTube / Deriums Pokemon

Insofern unterscheidet sich die Investition in Pokémon-Karten nicht gross von Kunst: Du kannst Abends nach Hause kommen und dich bei über einem Glas Wein die Zeit nehmen, deine Investitionen in Ruhe immer wieder zu begutachten. Anders als bei Kunst nehmen Pokémon-Karten jedoch wenig Platz ein und auch ihre Lagerung ist oft massiv einfacher als bei antiken Kunstwerken.

Erklärung 3: Warum der Wert von Pokémon-Produkten auch in Zukunft steigen wird

Auch hier sind normale Markt-Mechanismen im Spiel: Alte Pokémon-Produkte werden nicht mehr hergestellt. Mehr als es heute davon gibt, wird es künftig nie mehr geben. Eher werden diese seltenen Produkte künftig noch seltener. Und was passiert mit Sachen, die seltener werden? – Ihr Wert nimmt zu. Hast du deine Produkte zudem gut vor Verfall geschützt (PSA-Grading / Sealed Products), nehmen sie mit zunehmendem Alter auch eher an Wert zu.

Der Markt für Pokémon-Karten ist jetzt 20 Jahre alt. Und bereits jetzt – in einem vergleichsweise jungen Markt – erreichen Einzelstücke Preise bis 100’000 US-Dollar.
Natürlich kennt auch der Pokémon-Markt Höhen und Talsohlen: Nach dem anfänglichen Hype in den späten 1990er-Jahren, kämpfte der Pokémon-Kartenmarkt etwa um 2005 bis 2009 mit schwindendem Interesse und wenigen Angeboten sowohl auf der Kaufen- wie auf der Verkaufsseite.

Seither zeigt sich der Trend aber kontinuierlich steigend: Mit jeder Generation von jungen Spielern wächst auch der Markt. Und auch wenn die jüngsten Pokémon-Fans auf dem Pausenplatz noch nicht über die grosse Geldbörse verfügen: Auch sie werden älter – und eines Tages werden auch sie gutes Geld verdienen und dieses – zumindest teilweise – in Pokémon investieren.

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Nostalgie pur: Pokémon-Produkte der ersten Generation erfreuen sich steigender Nachfrage einer immer wohlhabenderen Klientel.
Bild: Screenshot Cardmarket.eu

Genau wie die erste Generation der Kartensammler: Wer 1999 noch Glurak auf dem Pausenplatz gehandelt hat, ist heute um die 30, verfügt oft über ein eigenes Einkommen und kann sich dazu entscheiden, einen Teil seines Geldes in nostalgische Produkte zu investieren. Wir als Pokémon-Spezialisten mit Online-Shop und Social Media Kanälen kriegen diese Bestätigung tagtäglich. Zu unseren wichtigsten und treuesten Kunden gehören junge Erwachsene, die das Pokémon-Phänomen von Anfang an miterlebt haben wie auch Eltern, die ihren Sprösslingen die Tür zur Welt der Pokémon-Karten aufzeigen. Manchmal sind diese Kunden auch beides gleichzeitig: Poké-Fans der ersten Stunde und jetzt Eltern mit Pokémon-begeisterten Kindern.

Erklärung 4: So lassen sich Pokémon-Karten wieder zu Geld machen

Es muss ja nicht eine komplette Sammlungsauflösung sein, aber manchmal will man die eine oder andere Karte wieder zu Geld machen. Der Erlös lässt sich dann als Gewinn realisieren – oder du kannst ihn wieder andersweitig in deine Sammlung fliessen lassen. Viele Sammler verkaufen beispielsweise eine Karte mit tieferer PSA-Wertung aus ihrer Sammlung, um mit dem Erlös und einem kleinen Aufpreis die selbe Karte aus der nächsthöheren Kategorie zu kaufen.

Glücklicherweise gibt es bei Pokémon-Karten auch in kleinen Ländern wie der Schweiz einen gesunden (und sogar wachsenden) Markt, bei dem sich Angebot und Nachfrage oft erstaunlich gut die Waage halten. Erwarte für weniger seltene Exemplare keine Traumdividende, aber bei raren und gesuchten Karten findest du auf den einschlägigen Internet-Plattformen oft einen Käufer der bereit ist, einen fairen Preis für deine Karten zu bezahlen. Rechne für den Verkauf mit wenigen Tagen (Auktion) bis einigen Wochen (Fixpreis-Angebot). Auch bei «CardCollectors» kaufen wir übrigens deine Pokémon-Karten – frag’ uns einfach an.

Bei der garantierten Verkaufsmöglichkeit deiner Investitionen spielt allerdings ein Faktor eine wichtige Rolle: Die Grösse und Entwicklung des Marktes. Das bringt uns gleich zu einem Vergleich mit einem anderen Markt, der in jüngerer Zeit bei Investoren für Wirbel gesorgt hat:

Pokémon-Karten: Parallelen zum Kryptowährungs-Markt? (coming soon)

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